Das Unterwassermuseum

DAS UNTERWASSERMUSEUM

Lanzarote, Spanien

Jason deCaires Taylor hat das Konzept Museum neu gedacht.

Große Räume mit Bildern an der Wand? Lahm. Der britische Bildhauer versenkt seine Werke im Meer.

Das Museo Atlántico in (vor?) Lanzarote ist Europas erstes und einziges Unterwassermuseum.
Jason ist nämlich nicht nur Künstler, sondern auch Umweltaktivist: Mit seiner Arbeit will er auf den Klimawandel und im Besonderen seinen Effekt auf die Ozeane aufmerksam machen.

Die meisten Menschen chillen selten so lang am Stück unter Wasser wie in seinem Museum. So kann man einen Bezug zum Ökosystem des Atlantiks entwickeln.
Dresscode: Taucheranzug. Ganze zwölf Meter unter der Wasseroberfläche warten ein gruseliges gesichtsloses Pärchen beim Selfies machen, Narziss, der sich im Spiegel betrachtet und mehr.

Man braucht kein Kunststudium, um zu erkennen, dass diese Skulpturen sozialkritische Botschaften haben.
Besonders beeindruckend ist das „Floß von Lampedusa”, das sich mit der Krise der Asylpolitik von 2015 auseinandersetzt.
Über drei Jahre lang hat Jason an seinem nassen Skulpturengarten gearbeitet. Die kanarischen Locals haben ihm Modell gestanden.
Das Coolste ist: Das Unterwassermuseum fungiert auch als künstliches Korallenriff. Es sind schon eine Menge Meeresbewohner eingezogen. Das ist deshalb so cool, weil das Sterben der Korallenriffe eines der größten Probleme für die Ökosysteme der Meere ist.

Jason hat’s echt raus mit dem Umweltaktivismus.
Tauchprofis zahlen nur sechs Euro Eintritt. Wer kein eigenes Neopren hat, kann sich vom Lanzarote Dive College ausrüsten und an die Hand nehmen lassen. Das kostet dann 55 Euro.