Kommunisten haben interessante Vorstellungen von Design...

Die Denkmäler des ehemaligen Jugoslawien sind nicht nur brutalistisch und einschüchternd, sondern teilweise auch gar nicht so leicht zu entschlüsseln.

Diktator Tito ließ tausende Monumente errichten, um an die Landsleute zu erinnern, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben gelassen hatten. Weil das eine sehr große und diverse Gruppe ist, brauchte es abstrakte Formen…

Ein UFO? Ein Seeigel?

Man weiß es nicht genau. Auf jeden Fall ist diese Skulptur den über 5000 toten Partisanen aus dieser Gegend gewidmet – der Gegend um den Berg Kosmaj, knapp 50 Kilometer südlich von Belgrad.

Der Kollege in Tjentište sieht aus wie eine Mischung aus Engelsflügeln und zwei Daumen hoch.

Er steht hier in Gedenken an die Schlacht von Sutjeska, eine der blutigsten auf jugoslawischem Boden während des Zweiten Weltkriegs.

Richtig geraten! Das sind die „Drei Fäuste”.

Sie dienen als Gedenkstätte für die über 10.000 Serben, Juden und Roma aus dem Konzentrationslager Crveni Krst, die auf diesem Hügel ermordet wurden. Auch das Museum im ehemaligen KZ ist einen Besuch wert.

„Ein riesiges Einschussloch?”

Scheint schlüssig. Diese Gedenkstätte verewigt die Soldaten aus Posavina und Orasje, die 1941 der Schlacht von Kadinjača zum Opfer fielen.

„Diesmal stehen wir aber vor dem Unterschlupf eines Bond-Bösewichts…“

Nope, wieder ein Denkmal. Es heißt „Denkmal für die Revolution” und erinnert an die Partisanen, die im Rahmen der „Kozara-Offensive” eine der tragischsten Niederlagen des ganzen Kriegs einsteckten.

Nicht weniger abstrakt, aber ein bisschen positiver als viele der Kollegen: Das Denkmal von Knin feiert die Befreiung der Stadt von den Nazibesatzern 1944.

Wobei auch die natürlich einige Soldaten das Leben kostete…

Beim „Denkmal für die Revolution der Einwohner von Moslavina” muss aber wirklich jeder zugeben, dass es aussieht wie aus einem SciFi-Film.

Auch diese Betonkreation hat aber nichts mit Alien zu tun, sondern mit Geschichte: Es ist der Bevölkerung der Region Moslavina gewidmet, die während des Zweiten Weltkriegs geschlossen gegen die faschistische kroatische Organisation Ustaša rebellierte.

All diese Monumente sind natürlich nicht nur gute Bilderrätsel, sondern vor allem auch eine Einladung, sich mit Europas leidvoller Geschichte zu beschäftigen.

Du findest sie in Serbien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina.