Im Schatten eines großen Geschwichterchens aufzuwachsen, ist nicht leicht. Aber Göteborg hat sich gemacht und den öligen Schlick der Industrie-Ära abgewaschen. Statt Autofabriken findet man an der schwedischen Westküste heute eine alternative Kulturszene.

Stockholm ist der Klassensprecher mit Pomade im Haar und dem Hemd in der Hose, Göteborg eher der, der die Pokémon-Karten vertickt und die Hausaufgaben abschreibt. Tausch Sterneküche gegen Frischfisch vom Imbiss und die Nationaloper gegen Clubs und Bio-Cafés.

Välkommen till Göteborg!

DESIGN

Wenn die Skandinavier eins können, dann ist das Sachen designen.

An Göteborgs Hochschule für Kunst und Design werden die Stars von morgen ausgebildet. Im Viertel Vasastaden kann man ihre Arbeit in vielen kleinen Kunstgalerien und manchmal auch mitten im Park bewundern.

Dagegen sieht Stockholm aus wie ein IKEA.

KAFFEE

Guten Kaffee findet man in beiden Städten – die „Fika” ist ein Ritual, das den Schweden ähnlich wichtig ist wie den Briten die Tea Time. Probier die gekonnt gerösteten Bohnen im Alkemisten oder setz dich zum People-Watching vors Café Publik.

Den besten Kaffee Stockholms hat das Drop.

PARTY

Im Sommer hat die Hauptstadt ziemlich gute Techno-Open-Airs. Wenn’s draußen zu frisch wird, kommt aber die Zeit von Göteborgs geheimen Untergrund-Clubs.

Folg den richtigen Blogs und Facebook-Seiten, um zum Beispiel von der nächsten Party im LUMA zu erfahren. Im Industriegebiet von Högsbo treten Bands und DJs auf.

Göteborg ist die ungeschliffene und bodenständige Alternative zu Stockholm. Hier kann man sich Kunst, Kaffee und Co. noch leisten.