Mit 20€ in Frankfurt

MIT 20€ IN FRANKFURT

Frankfurt, Deutschland

Frankfurt ist nicht nur die Hauptstadt der deutschen Finanzwelt. Mainhattan, wie die coolen Kids sagen, kann auch schon lange mit Berlin mithalten, wenn es um Techno oder Straßenrap geht.

Vom Bahnhofsviertel über Warehouse-Raves zu Wallstreet-artigen Wolkenkratzern – das sind ganz schöne Kontraste. Wie soll man sich da zurechtfinden? Und vor allem: Was macht man am besten mit 20€ in Frankfurt?

Wir haben da ein paar Tipps. Spoiler: Keiner davon ist, die 20€ an der Börse zu investieren.

Zum Unternehmen

„Dafür bin ich zu cool.”

Sicher?

Der Ebbelwei-Express ist der einzige Tramwagen Frankfurts, in dem man Brezeln und Apfelwein serviert bekommt, während man auf Stadtrundfahrt geht. Klar, die bunte Bemalung ist ein bisschen corny und die Musik könnte deutlich besser sein. Eine lustigere Art, die Sehenswürdigkeiten abzuhaken gibt es trotzdem nicht. Das Ganze kostet sieben Euro und dauert eine knappe Stunde.
Wenn du keine Höhenangst hast, kletter anschließend auf den Main Tower und guck dir die Stadt im Landkartenformat an. Sechs Euro Eintritt zur Aussichtsplattform.
Wenn du besonders großer Fan von Türmen bist, häng noch den Eschenheimer Turm dran. Er ist ein Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtmauer und beherbergt heute ein teures Sternerestaurant. Gucken kostet aber nichts. Puh.
Immer noch Bock auf alte Gebäude? Ab auf den Römerberg mit dir. So heißt in Frankfurt der Rathausplatz und der hat historische Fachwerkhäuser, wohin man auch schlendert.

Schlendern ist gut, weil umsonst. Richtig viel schlendern kann man auf der Berger Straße. Die drei Kilometer lange Einkaufsstraße führt durch vier verschiedene Stadtteile und ist auch voller Bars und Cafés – falls man eine Pause vom Schlendern braucht.
Um dich davon zu überzeugen, dass in Frankfurt nicht nur langweilige Anzugträger unterwegs sind, besuch die Schirn Kunsthalle, ein Ausstellungshaus für moderne Kunst mit Performances, Multimedia-Installationen und allem, was noch so dazugehört.
„Pflanzen, Leben, Kultur” ist das Motto des Palmengartens. In dem botanischen Garten im Westend finden im Sommer Open-Air-Konzerte und im Winter Lichterfeste statt. Der Eintritt kostet regulär sechs Euro.
Das Ypsilon ist schon seit 1978 Frankfurts szenigster Buchladen. Komm zum Stöbern, bleib für politische Fotoausstellungen und philosophische Diskussionen beim Kaffee.

Zum Essen

Tagsüber sind das günstigste Mittel gegen Hunger die Brezeln, die überall in der Innenstadt an süßen kleinen Ständen verkauft werden.

Wenn’s ein bisschen mehr sein soll, probier die Spezialität „Frankfurter Grüne Soße”. Sie wird aus Eigelb, Öl und einer bestimmten Kräutermischung angerührt und mit Salzkartoffeln und hartgekochten Eiern serviert.
Die Kleinmarkthalle ist gar nicht mal so klein. Über sechzig Stände zählt dieser überdachte Markt, und damit auch eine große Auswahl guter Snacks. Knabber einen italienischen Schinken, eine Portion Sushi oder ein paar türkische Pistazien und kipp anschließend auf dem Balkon ein Glas Wein hinterher.

Die längste Schlange findet man oft am Metzgerstand von Ilse Schreiber. Frankfurter schwören auf ihre Fleischwurst.

Zum Trinken

Der liebste „Schoppe” ist den Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet ihr „Ebbelwoi”. Banausen würden Cider dazu sagen.

Den mögen sie so gerne, dass alle Märkte quasi auch Kneipen sind. Probier diese und weitere regionale Spirituosen in der Kleinmarkthalle (jeden Tag außer Sonntag), auf dem Bauernmarkt Konstablerwache (donnerstags und samstags) oder auf der Schillerstraße (freitags).

Zum Tanzen

Das Epizentrum der lebendigen Frankfurter Techno-Szene ist eine ehemalige Lagerhalle namens Tanzhaus West. Elektronik-Fans können hier den dreckigen DIY-Spirit der guten alten Warehouse-Raves wiederentdecken und raven, bis sie vergessen, welcher Tag oder welche Nacht es ist. Der Eintrittspreis hängt vom Event ab, oft sind es aber nur um die fünf Euro.

Kurz Gesagt

Frankfurt hat mehr Persönlichkeiten als Gary Oldman. Beobachte, wie die Geschäftsleute die Krawatten lockern, wenn der Tag zur Nacht wird oder stoß beim Schlendern auf Imbiss-Geheimtipps und versteckte Gärten. Mit 20€ kann man hier einiges entdecken und kratzt trotzdem erst an der Oberfläche.
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