Dein Uber-Fahrer trägt einen Gucci-Trainer und der Cappuccino am Flughafen hat sieben Euro gekostet?

Damn. In der Modemetropole Mailand kann man sein Budget verbrennen, noch bevor man das Zimmer bezogen hat. Wenn man da isst, wo die Locals essen, Tourifallen aus dem Weg geht und den Zwei-Euro-Wein trinkt, kommt man aber gut über die Runden.

So investierst du 20€ in Mailand.

Kunst

Ist Mode Kunst? Egal, Mailand hat beides.

Und wer nichts als erstes die Santa Maria delle Grazie besucht, um Da Vincis „Das Abendmahl” zu sehen, ist ein unkultivierter Banause. Das Fresko ist zwar nicht mehr ganz intakt, gilt aber immer noch als Leonardos Meisterwerk.

Die Reisebüros verkaufen Touren für 40-50€ – dabei kostet der Eintritt nur zwölf. Hol dir dein Online-Ticket weit im Voraus, bevor die Reseller es dir wegschnappen. Spontan hier? Stell dich um acht Uhr morgens in die Schlange und wenn du ganz, ganz fest dran glaubst, kriegst du vielleicht eins, das zurückgegangen ist.

Für Kunst, die noch nicht verfällt, kann man anschließend in den Hangar Bicocca. wechseln. Hier stehen moderne Skulpturen und Installationen, allen voran die „Seven Heavenly Palaces”, und der Eintritt ist frei.

Wenn du Bilder mit Sprechblasen am liebsten magst, ist das WOW Spazio Fumettos deine Art von Museum. Hier war erst ein Süßigkeitenladen und dann ein Busdepot drin. Jetzt kann man seltene Comics sehen, weniger seltene Comics kaufen und Ausstellungen über die Geschichte der „neunten Kunst” besuchen – Willy Wonkas Schokoladenfabrik für Nerds.

Fashion

Mode können sie hier: Prada, Armani, Versace und Dolce & Gabbana kommen nicht nur alle aus Italien, sondern sogar alle aus Mailand.

Für 20€ kriegst du von denen höchstens einen Knopf. Es gibt aber noch andere Möglichkeiten, sich unter die Hypebeasts zu mischen: Die Mailänder Modewoche findet gleich viermal im Jahr statt und einige Events sind immer auch ohne Akkreditierung zugänglich.

Keinen Bock auf Markenklamotten? Der Corso di Porta Ticinese ist die alternative Shopping-Allee der Stadt und voller Vintage- und Streetwear-Boutiquen. Schnäppchenjäger und Fans von Indie-Designern kommen hier gleichermaßen auf ihre Kosten.

Food

Ein Drei-Gänge-Menü für 20€?

Zuhause wärst du skeptisch, aber in Italien gibt es halt quasi kein schlechtes Essen. Das Geheimnis heißt „Trattoria” – bodenständige, familienbetriebene Italiener. Die Trattoria al Castello hat zum Beispiel ein vorzügliches Gnocchi-Ragout.

Die Balera dell’Ortica ist Trattoria, Flohmarkt und Ballsaal auf einmal. Triff alte Männer, die in der Ecke Karte spielen oder schlürf einen Aperitif, während du dich durch Second-Hand-Klamotten wühlst.

Mailand hat dich zum Baller gemacht? Im ATMosfera kann man sehen und gesehen werden, während man ein Vier-Gänge-Menü für 50€ genießt. Das Restaurant befindet sich in einer Tram aus den 20er Jahren.

Mailand ist eine Stadt mit vielen Gesichtern: Es gibt Mode-Mailand, Touri-Mailand und das Mailand der Locals. Sag „Ciao Bella” oder „Ciao Bello” und folg den Italienerinnen und Italienern in die Seitengassen zu Second-Hand-Shops und günstigen Bars.