Pfannkuchentag – der süßeste Feiertag der Welt

PFANNKUCHENTAG

Abgesehen von ein paar brennenden Strohpuppen ist der Faschingsdienstag in Deutschland eher unspektakulär. In anderen Ländern ist er dagegen mit großen Festessen verbunden. Im englischsprachigen Raum heißt er deshalb auch „Pancake Day”.

Lass dich inspirieren: Pfannkuchen sind bestimmt eine gute Katermedizin, und dreimal besser als die klebrigen Kamelle, die bei dir auf dem Nachttisch liegen...

England

Aus dem Land der Queen kommen nicht nur die Dampfmaschine, X Factor und die fragwürdige Gepflogenheit, Blutwurst zum Frühstück zu essen, sondern auch das Konzept des „Pancake Day”.

Weil am nächsten Tag die christliche Fastenzeit beginnt, nutzt man die Gelegenheit, noch einmal so viel Eier, Mehl und Milch wie möglich in seinem Körper verschwinden zu lassen – auch wenn man gar nicht christlich ist. Der klassische britische Pfannkuchen wird dabei mit ein bisschen Zitronensaft abgerundet.

Für die Frauen im Ort Olney gehört aber auch Sport zum Feiertagsprogramm. Beim „Pfannkuchenrennen” laufen sie knapp 400 Meter um die Wette – mit Schürzen statt Shorts und mit Pfannen in der Hand.

Dänemark

In Dänemark war es früher Tradition, am letzten Faschingstag auf ein Fass einzuschlagen, in dem sich eine Katze befindet. So wollte man das Böse aus der Stadt vertreiben. Klar – was gibt es Böseres als Katzen, die in Fässern chillen?

Inzwischen hat man glücklicherweise die Katzen durch Süßigkeiten ersetzt und es sind verkleidete Kinder, die die Schläger schwingen. Das Kind, das die meisten Süßigkeiten aus dem Fass prügelt, wird zum Katzenkönig oder zur Katzenkönigin ernannt und gewinnt vermutlich ein Anti-Aggressionstraining.

Ob Pfannkuchen gegessen werden? Das hängt davon ab, ob du zu den Menschen gehörst, die Berliner Pfannkuchen nennen.

Litauen

In Litauen kommt man schon immer ohne Tierquälerei aus (puh). Hier heißt der Feiertag Uzgavenes und wird mit Völlerei und ein bisschen Horrorshow zelebriert.

Um den Winter zu verscheuchen, verkleiden sich die Leute als Sensenmänner, Hexen und Teufel und stellen den Kampf zwischen Winter und Frühling als Puppentheater dar. Wenn es nur so einfach wäre...

Gegessen werden auch hier mit Vorliebe Pfannkuchen. Und wer es mit den Traditionen besonders ernst nimmt, soll ganze zwölf(!) Mahlzeiten zu sich nehmen, bevor das Fasten beginnt.

Kanada

Die Kanadier sind bekannt dafür, die fluffigsten Pfannkuchen der Welt zu machen. Aber Achtung: Vor Anbruch der Fastenzeit haben die manchmal überraschende Füllungen.

Manche Leute backen Münzen in den Teig – das soll Glück bringen. Auf einen Knopf zu beißen, bedeutet dagegen, dass du noch dein Leben lang wirst arbeiten müssen. Brrr…

An manchen Orten hält man es sogar für eine gute Tradition, Schrauben in den Pfannkuchen zu verstecken. Da hilft auch kein Ahornsirup...

Polen

Früher haben unsere osteuropäischen Nachbarn dem Schlemmen vor dem Fasten gleich eine ganze Woche gewidmet. Eine Woche Schmalz, Speck und Wodka, bis man nicht mehr kann – ganz schön sportlich.

Inzwischen hat man das Ganze auf einen Tag reduziert, was vermutlich sehr viel besser für die Leberwerte ist. Dieser Tag ist in Polen kein Dienstag, sondern der „Tłusty Czwartek” – der „fette Donnerstag”. Wie passend.

An diesem Tag öffnen alle Bäckereien etwas früher, damit man sich reichlich mit Kohlenhydraten eindecken kann. Naleśniki (Pfannkuchen), Pączki (Berliner) und Chruściki (ein Siedegebäck mit Puderzucker) gehen besonders gut weg.

Frankreich

Auch der französische „Mardi Gras” heißt übersetzt nicht mehr als „Fetter Dienstag”. Hier gehört zu den Traditionen unter anderem, mit einem großen Ochsen durch die Straßen von Paris zu ziehen.

Das soll die Leute daran erinnern, während der Fastenzeit kein Fleisch zu essen. Klingt irgendwie kontraproduktiv…

Du hast von Weiberfasching bis Rosenmontag durchgefeiert? Pah. In Nizza haben sie zu diesem Zeitpunkt schon knapp zwei Wochen Party hinter sich. Da hat man sich die Crêpes redlich verdient...