1991 trennte sich Tallinn von der Sowjetunion und die märchenhafte Hauptstadt von Estland endlich ihr Märchenende.

Heute recken sich pastellfarbene Häuser mit Terracotta-Türmchen in den Himmel. Dazwischen sitzen die Locals auf dem Kopfsteinpflaster und trinken Craft Beer. Touris gibt es kaum und dementsprechend auch keine Touri-Preise.

Klingt traumhaft. Was gibt’s denn dann alles für 20€ in Tallinn?

Zum Unternehmen

Der Katariina-Gang ist eine der engsten und ältesten Gassen der Altstadt. Streuner einmal längs und guck durch die Fenster der Handwerkstätten rechts und links. Sehr sexy, sehr kostenlos.

Die Tallinner Kunsthalle hat zeitgenössische Kunst, die dich ins Grübeln bringt. Was will diese Installation aus Stroh und Kot ausdrücken? Sehr weird, sehr gratis.

Entspann anschließend das Köpfchen im Kadrioru-Park. Er gilt als einer der symmetrischsten der Welt, seit der russische Zar Peter der Große im 18. Jahrhundert das Lineal zückte. Hübsch – und vollkommen umsonst.

Die Nikolaikirche als Schlüsselanhänger? Come on. Deine Mum hat ein besseres Souvenir verdient.

Gute Souvenirs findet man auf dem Kreativcampus Telliskivi. Der besteht aus Galerien, Theatern, Studios und Deko-Shops, aber jeden Samstag dreht sich alles um den Flohmarkt. Sei ein Schnäppchen-Spürhunde und erschnupper seltene Platten und Vintage-Klamotten.

Früher „Lenin-Palast für Kultur und Sport”, heute eine bröckelnde Ruine – how times have changed. In der Tallinner Stadthalle dürfen leider keine Veranstaltungen mehr stattfinden. Aufgrund des schönen Ausblicks ist sie aber aber ein beliebter Spot für Familien auf Sonntagsspaziergang – oder zum Knutschen bei Sonnenaufgang, morgens nach dem Club.

Zum Essen

Nicht nur der Osten Europas, auch das Baltikum ist für seine gefüllten Teigtaschen bekannt. In Tallinn findet man die an so gut wie jeder Straßenecke, teilweise für nur 1,50€.

Eine Elchsuppe und ein Nickerchen für drei Euro? Das gibt’s nur im III Draakon.

Diese mittelalterliche Taverne ist eine echte Institution: Hier schlürft man die Suppe noch direkt aus der Schüssel, die Kellner tragen traditionelles Gewand und wenn man frech wird, schwingt die Wirtin ihren Löffel. Im Hinterzimmer stehen Stockbetten, die man für einen Euro die Stunde mieten kann – für alle, die nach dem Essen immer direkt die Müdigkeit packt. Aber nur schlafen, nicht fummeln!

Zum Trinken

Wäre Tallinns Kneipenszene eine Motorrad-Gang, wäre das Levist Väljas der Anführer mit Seemannstattoos und Ruß im Gesicht.

In diesem alten Gewölbekeller regiert das Chaos. Stürz dir „Kali" in den Hals, ein Getränk aus fermentiertem Brot, und lern verrückte Backpacker kennen.

Kurz Gesagt

Tallinn ist fast zu schön, um so günstig zu sein. Schau vorbei, bevor der Rest der Welt davon Wind bekommt.

Inspiriert? Speicher diesen Trip für später. 💚